Fachrichtung

Blasenschwäche

Harninkontinenz – noch immer ein Tabu

Harninkontinenz – oder auch Blasenschwäche im Volksmund gennannt – ist eine weit verbreitete Krankheit. Nach Expertenschätzungen sind in Deutschland etwa 10 Millionen Menschen betroffen. Sie leiden unter ungewolltem Urinabgang, beispielsweise beim Lachen oder bei körperlicher Arbeit. Aus Scham und Angst ziehen sich viele aus dem gesellschaftlichen Leben zurück: Sie befürchten, dass andere einen Uringeruch bemerken könnten. Auch professionelle Hilfe wird häufig erst nach einem langen Leidensweg in Anspruch genommen. Spricht man jedoch frühzeitig mit einem Urologen, lässt sich trotz Blasenschwäche ein aktives und normales Leben führen.

Wer ist betroffen?

Besonders ältere Frauen über 60 Jahre sind von der Blasenschwäche betroffen.
Aber auch Männer und jüngere Menschen können an Inkontinenz erkranken.  

Ursachen und Formen

Eine Blasenschwäche kann verschiedene Ursachen und Erscheinungsformen haben.  

Stressinkontinenz

Obwohl der Begriff es vermuten lässt, hat diese Form der Blasenschwäche nichts mit Berufs- oder Freizeitstress zu tun. Vielmehr sind die Muskeln, die unten die Blase verschließen, zu schwach. Unter körperlicher Belastung –  schon ein Niesen oder Lachen kann ausreichen –  sind sie nicht mehr in der Lage, den Urin zu halten.  

Dranginkontinenz

Die Betroffenen verspüren einen starken Harndrang und schaffen es häufig nicht mehr rechtzeitig zur Toilette – obwohl die Blase nur wenig gefüllt ist. Ursache ist eine Überaktivität oder Fehlwahrnehmung der Blase.

Überlaufinkontinenz

Bei dieser Form der Inkontinenz kann die Blase erst entleert werden, wenn sie übervoll ist. Zugleich verbleibt immer eine gewisse Menge Restharn in der Blase, der unfreiwillig tröpfchenweise abgehen kann. Als Ursache kommen verschiedene Faktoren in Frage. Ihnen gemeinsam ist aber, dass entweder die Muskeln zum Entleeren der Blase zu schwach sind oder der Widerstand unterhalb der Blase zu stark ist.

Reflexinkontinenz

Bei der Reflexinkontinenz kommt es zu einer plötzlichen Blasenentleerung – ohne, dass zuvor überhaupt ein Harndrang bestand. Meist geht diese Form der Inkontinenz auf eine Störung von Nerven oder dem Rückenmark, z. B. bei Querschnittsgelähmten, zurück.  

Diagnostik

Vor der individuellen Therapie steht die ausführliche Diagnose. Nur, wenn die Form der Blasenschwäche und ihre Ursache eindeutig bekannt sind, können wir Ihnen mit einer gezielten Therapie schonend und wirkungsvoll helfen. Wichtig ist, in einem persönlichen Gespräch den individuellen Leidensdruck und den persönlichen Therapiewunsch zu besprechen. 

Folgende Untersuchungen kommen je nach Bedarf zur Anwendung:

  • Umfassendes Gespräch
  • ggf. weitere Analyse anhand von Fragebögen und Miktionsprotokoll
  • Ultraschalluntersuchung
  • Harnblasenspiegelung

Bei unklaren bzw. komplexen Fällen überweisen wir Sie ggf. gezielt zur 

  • Blasendruckmessung (Urodynamik)
  • weiterer Bildgebung mittels Röntgen / CT / MRT
  • Gynäkologische Untersuchung

Therapien

Allgemeine Maßnahmen

Persönliche Beratung und eventuell Änderung des Harnentleerungsverhaltens (Miktionsverhalten). Des Weiteren Erzielen des Idealgewichtes durch Diät und Sport.

Beckenbodentraining

Besonders bei der Stressinkontinenz kann mit einem gezielten Muskeltraining viel erreicht werden.
Ziel ist, die Beckenbodenmuskulatur und den Blasenschließmuskel zu kräftigen.

Elektrotherapie

Es kommen verschiedene Techniken wie Bio-feedback-Geräte etc. zum Einsatz.

Medikamentöse Therapie

Je nach Beurteilung durch eine Fachärztin / Facharzt für Gynäkologie wäre als erste Option die lokale Östrogenisierung mittels Salben oder Zäpchen möglich. Eine Dranginkontinenz kann darüber hinaus häufig gut mit speziellen Medikamenten behandelt werden.

Botulinumtoxin

Bei überaktiver Blase ist die Behandlung mit Botulinumtoxin in der Harnblasenwand sinnvoll, ein Eingriff den wir Ihnen auch als ambulante Operation anbieten können.

Operationen in einem Beckenbodenzentrum

Insbesondere bei der Belastungs- / Stressinkontinenz überweisen wir Sie in ein Beckenbodenzentrum Ihrer Wahl zur Beratung hinsichtlich weiterer operativer Optionen. Klassisch werden z.B. spannungsfreie Schlingen (Bändchen) zur Anhebung der Harnröhre eingebracht. Bei veränderten Positionen der Organe (Senkungszustände) kommen weitere spezielle Operationen zum Einsatz.


In einem ausführlichen Beratungsgespräch wählen wir gemeinsam die für Sie geeignete Therapie.
Damit Sie wieder ohne Einschränkung das Leben genießen können.

PRAXIS FÜR UROLOGIE

Dr. med. Olrik Rau
Dipl. med. Alexandru Tiplic
Dr. med. Stefan Kißenkötter

Hauptpraxis Wernigerode:

Ilsenburger Str. 15, 38855 Wernigerode

Tel: 03943 633079, Fax: 03943 625728

Zweigpraxis Quedlinburg:

Ditfurter Weg 24, 06484 Quedlinburg

Tel: 03946 9077877, Fax: 03946 9077879


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