Dr. med. Olrik Rau
Dipl. med. Alexandru Tiplic
Dr. med. Stefan Kißenkötter
PRAXIS FÜR UROLOGIE
Harninkontinenz – oder auch Blasenschwäche im Volksmund gennannt – ist eine weit verbreitete Krankheit. Nach Expertenschätzungen sind in Deutschland etwa 10 Millionen Menschen betroffen. Sie leiden unter ungewolltem Urinabgang, beispielsweise beim Lachen oder bei körperlicher Arbeit. Aus Scham und Angst ziehen sich viele aus dem gesellschaftlichen Leben zurück: Sie befürchten, dass andere einen Uringeruch bemerken könnten. Auch professionelle Hilfe wird häufig erst nach einem langen Leidensweg in Anspruch genommen. Spricht man jedoch frühzeitig mit einem Urologen, lässt sich trotz Blasenschwäche ein aktives und normales Leben führen.
Besonders ältere Frauen über 60 Jahre sind von der Blasenschwäche betroffen.
Aber auch Männer und jüngere Menschen können an Inkontinenz erkranken.
Eine Blasenschwäche kann verschiedene Ursachen und Erscheinungsformen haben.
Obwohl der Begriff es vermuten lässt, hat diese Form der Blasenschwäche nichts mit Berufs- oder Freizeitstress zu tun. Vielmehr sind die Muskeln, die unten die Blase verschließen, zu schwach. Unter körperlicher Belastung – schon ein Niesen oder Lachen kann ausreichen – sind sie nicht mehr in der Lage, den Urin zu halten.
Die Betroffenen verspüren einen starken Harndrang und schaffen es häufig nicht mehr rechtzeitig zur Toilette – obwohl die Blase nur wenig gefüllt ist. Ursache ist eine Überaktivität oder Fehlwahrnehmung der Blase.
Bei dieser Form der Inkontinenz kann die Blase erst entleert werden, wenn sie übervoll ist. Zugleich verbleibt immer eine gewisse Menge Restharn in der Blase, der unfreiwillig tröpfchenweise abgehen kann. Als Ursache kommen verschiedene Faktoren in Frage. Ihnen gemeinsam ist aber, dass entweder die Muskeln zum Entleeren der Blase zu schwach sind oder der Widerstand unterhalb der Blase zu stark ist.
Bei der Reflexinkontinenz kommt es zu einer plötzlichen Blasenentleerung – ohne, dass zuvor überhaupt ein Harndrang bestand. Meist geht diese Form der Inkontinenz auf eine Störung von Nerven oder dem Rückenmark, z. B. bei Querschnittsgelähmten, zurück.
Vor der individuellen Therapie steht die ausführliche Diagnose. Nur, wenn die Form der Blasenschwäche und ihre Ursache eindeutig bekannt sind, können wir Ihnen mit einer gezielten Therapie schonend und wirkungsvoll helfen. Wichtig ist, in einem persönlichen Gespräch den individuellen Leidensdruck und den persönlichen Therapiewunsch zu besprechen.
Folgende Untersuchungen kommen je nach Bedarf zur Anwendung:
Bei unklaren bzw. komplexen Fällen überweisen wir Sie ggf. gezielt zur
Persönliche Beratung und eventuell Änderung des Harnentleerungsverhaltens (Miktionsverhalten).
Eine Dranginkontinenz kann häufig gut mit speziellen Medikamenten behandelt werden.
Besonders bei der Stressinkontinenz kann mit einem gezielten Muskeltraining viel erreicht werden.
Ziel ist, die Beckenbodenmuskulatur und den Blasenschließmuskel zu kräftigen.
Zu einem guten Ergebnis führt auch das Beckenbodentraining mithilfe der Magnetfeldtherapie.
In speziellen Fällen ist eine Unterpolsterung der Harnröhre mit Hyaluronsäure sinnvoll.
Eine spannungsfreie Schlinge (Bändchen) unterstützt die Harnröhre.
Bei veränderten Positionen der Organe (Senkungszustände) kommen spezielle Operationen zum Einsatz.
Bei überaktiver Blase ist die Behandlung mit Botulinumtoxin sinnvoll.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch wählen wir gemeinsam die für Sie geeignete Therapie.
Damit Sie wieder ohne Einschränkung das Leben genießen können.
© Dr. med. Olrik Rau, Dipl. med. Alexandru Tiplic & Dr. med. Stefan Kißenkötter